http://www.buendnis-fuer-gute-pflege.de
Ausgabe Juni 2019
Berlin, den 17.Juni 2019


Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei übersenden wir Ihnen den Newsletter des Bündnisses für Gute Pflege.

Herzliche Grüße
Ihr Bündnis für Gute Pflege Team.


 
Bündnis für gute Pflege - Infodienst
 
 
Der Paritätische begrüßt Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege
 
Diakonie: Pflege muss nach der KAP an erster Stelle auf der politischen Tagesordnung bleiben
 
DBfK: Endlich Hoffnung für die Pflege? KAP bleibt Konkretes vorerst schuldig.
 
Konzertierte Aktion Pflege: ver.di bekräftigt die Forderung nach Aufwertung und Entlastung der Pflege
 
Pflege: Sozialverband Deutschland warnt vor steigenden Kosten
 
Caritas: Mitarbeitende in der Pflege und Einrichtungen ermutigen und motivieren
 
AWO begrüßt Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege
 
wir pflegen: Vereinbarkeit von Pflege und Beruf!“
 
Konzertierte Aktion Pflege: Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt Verbesserungen, warnt aber vor Mehrbelastungen der Familien
 
DBfK startet neue Online-Umfrage „Teilzeitarbeit in der Pflege“
 
Pflegefinanzierung: Paritätischer fordert Gesamtkonzept gegen Pflegenotstand
 

 
Der Paritätische begrüßt Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege
 
Pressestatement vom 04.06.2019
Von: Gwendolyn Stilling
Zur Abschlusssitzung der "Konzertierten Aktion Pflege" erklärt Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes:
"Die Ergebnisse und der Mut der Politik, sich festzulegen, begrüßen wir sehr - jetzt müssen Taten folgen. Zum ersten Mal wurden im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege alle Facetten, die das Thema Pflege tangieren, wirklich umfassend diskutiert. Nun beginnt die Arbeit und es muss an die Umsetzung gehen. Die Beratungen der vergangenen Monate haben gezeigt: Der Schlüssel für eine gute menschenwürdige Pflege für alle lässt sich auf eine schlichte Formel bringen: Gute Pflege braucht mehr Zeit. Für mehr Zeit braucht es mehr Personal. Und um mehr Personal zu bekommen, müssen wir bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege schaffen und Pflegekräfte besser bezahlen. Das kostet Milliarden, was aber nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen gehen darf. Wir werden unser bestes geben, wenn es nun um die Umsetzung der Ergebnisse geht. Aber die Bundesregierung ist auch in der Verantwortung, für eine solide und gerechte Finanzierung Sorge zu tragen."



 
Diakonie: Pflege muss nach der KAP an erster Stelle auf der politischen Tagesordnung bleiben
 

Pflege muss nach der KAP an erster Stelle auf der politischen Tagesordnung bleiben
4. Juni 2019

Pressemitteilung
Gesundheit und Pflege
Pflegeversicherung

Die Konzertierte Aktion Pflege der Bundesregierung hat der Pflege sehr viel politische und öffentliche Aufmerksamkeit beschert. Dies ist die erste Einschätzung der Diakonie Deutschland und ihren Fachverbänden, dem Deutschen Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) und dem Deutschen Evangelischen Krankenhausverband (DEKV) anlässlich der heutigen abschließenden Sitzung der Konzertierten Aktion Pflege.

"Das ist auch notwendig, denn die Herausforderungen in der Pflege sind immens. Angesichts der demographischen Entwicklung und der ständig steigenden Eigenanteile für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen muss zeitnah eine Reform der Pflegeversicherung auf den Weg gebracht werden", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Jeder Mensch möchte im Ernstfall gut gepflegt werden. Daher halten die Diakonie Deutschland und ihre Fachverbänden eine faire tarifliche Bezahlung für Pflegekräfte für zwingend.

"Das erfordert eine Refinanzierung der Personalkosten, die nicht zu Lasten der pflegebedürftigen Menschen geht, eine Personalbemessung, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Pflegeberuf", erklärt Loheide.

Ein Jahr lang haben Bund, Länder, Wohlfahrtsverbände, Pflege- und Krankenhaus- fachverbände, die Kirchen, Pflege- und Krankenkassen, Betroffenenverbände, die Sozialpartner und viele weitere Akteure konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der beruflich Pflegenden beraten. Ausbildung, Personalmanagement, Innovation und Digitalisierung, Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland und die Entlohnungsbedingungen in der Pflege wurden debattiert.

Pflegende sind in den Krankenhäusern rund um die Uhr für die medizinische und pflegerische Betreuung der Patienten da. Damit bildet ihre Arbeit einen unverzichtbaren Grundstein für die Pflege und Versorgung der Patientinnen und Patienten. Allein in den über 200 evangelischen Krankenhäusern sind bundesweit

43.000 Pflegefachkräfte beschäftigt. "Die Entscheidung für den Pflegeberuf bietet unseren Mitarbeitenden vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten: Zum einen ist der Aufstieg in Führungspositionen von der Stations- und Bereichsleitung bis hin zur Pflegedirektion eine Perspektive für eine Tätigkeit im Krankenhaus, die ein ganzes Arbeitsleben währt. Der andere Weg ist die ständige Weiterentwicklung durch Spezialisierung auf einen bestimmten Bereich. Die jetzt vereinbarten Maßnahmen zum Personalmanagement begrüßen wir ausdrücklich", so Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes e.V. (DEKV).

Gute Altenpflege wird möglich, wenn die pflegebedürftigen Menschen und ihre An- und Zugehörigen im Bedarfsfall auf verlässliche und bezahlbare Dienstleistungen und Einrichtungen in ihrem näheren Umfeld zurückgreifen können. Die notwendigen infrastrukturellen Rahmenbedingungen zu schaffen, ist Aufgabe der Bundesländer und der Kommunen. "Die Aufgaben der Kommunen beschränken sich nicht auf die Hilfe zur Pflege, sondern beziehen sich auf das Leben der älteren Generation im Ganzen", so Dr. Bodo de Vries, Vorsitzender des DEVAP. "Bislang werden diese Aufgaben weitgehend als freiwillige Leistungen angesehen. Angesichts des demografischen Wandels muss die Altenhilfe künftig jedoch eine prioritäre Aufgabe der Kommune sein. Die Verabredungen in der KAP sehen wir als ersten Schritt in diese Richtung."

Die Liste der Maßnahmen und Verabredungen ist lang. Nun komme es auf die Umsetzung an. Die politischen Weichen müssten so gestellt werden, dass sich die Situation für die Pflegekräfte spürbar verbessere. Das werde nur gelingen, wenn auch eine Reform der Pflegeversicherung angepackt werde. Kostenneutral ließen sich die Probleme nicht lösen, betonen die Diakonie und ihre Fachverbände.

Diese Pressemitteilung wird von der Diakonie Deutschland, dem Deutschen Evangelischen Krankenhausverband und dem Deutschen Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege versandt.


 
DBfK: Endlich Hoffnung für die Pflege? KAP bleibt Konkretes vorerst schuldig.
 
Endlich Hoffnung für die Pflege? KAP bleibt Konkretes vorerst schuldig.
Berlin, 04.06.2019
Große Erwartungen, insbesondere bei den Angehörigen der Pflegeberufe, haben die drei Bundesminister Giffey, Heil und Spahn geweckt, als sie vor einem Jahr vor die Hauptstadtpresse traten und den Start der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) verkündeten. Gemeinsam mit Vertretern aus den Ländern, großen Playern, Verbänden und Organisationen der Pflege wolle man für deutliche Verbesserungen der Arbeitssituation von beruflich Pflegenden kümmern. Heute – ein Jahr später – wurden in Berlin die Ergebnisse vorgestellt. „Von einer solch großen Runde mit derart heterogenen Interessen mehr als den kleinsten gemeinsamen Nenner zu erwarten, wäre eine Verkennung politischer Realitäten. Trotzdem liegt gerade in dieser Zusammensetzung der KAP-Arbeitsgruppen eine große Chance, neue Ideen zuzulassen, innovative Maßnahmen zu entwickeln und frische Denkanstöße zu geben. Ob das gelungen ist, bleibt abzuwarten, erst die Umsetzung und zeitnah spürbare Effekte werden es zeigen können“, erklärt DBfK-Präsidentin Prof. Christel Bienstein.
Skepsis bleibt angebracht. Der heute vorgestellte 180 Seiten starke Vereinbarungskatalog der KAP weist zwar zahlreiche Vorhaben und Einzelmaßnahmen auf, die in Gang gebracht werden sollen und eine Selbstverpflichtung der an der Runde beteiligten Organisationen beinhalten. Vieles davon ist allerdings nicht neu und hat bisher nicht die gewünschten Erfolge gebracht. Anderes wird nur angedeutet, die Finanzierung wesentlicher Pläne bleibt vorläufig offen, es fehlt Konkretes und Verbindliches. Zentrale Themen der Pflege sind und bleiben die Reduzierung des Pflegefachpersonenmangels, das Wiederaufbauen und Sicherstellen guter Versorgungsqualität und eine deutlich höhere Attraktivität des Pflegeberufs. Jeder einzelne Vorschlag der KAP wird sich daran messen lassen müssen und erfordert von den Verantwortlichen in Bund, Ländern, Kommunen und Einrichtungen größere Anstrengungen als bisher.
Ob das nun gemeinsam Vereinbarte wirklich das Vertrauen der Pflegefachpersonen in die Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit der Bundesregierung stärken kann bleibt abzuwarten. Bis zum regulären Ende der Legislaturperiode ist nicht mehr viel Zeit – und gravierende Probleme sind nach wie vor ungelöst.
Es ist zu wünschen, dass die heute verkündeten Ergebnisse der KAP als Wendepunkt der Pflege in die Geschichte eingehen. Festzuhalten bleibt allerdings: die Konzertierte Aktion Pflege ist mit dem heutigen Tag nicht im Zieleinlauf angekommen, sondern steht tatsächlich erst in den Startlöchern. Das Rennen ist noch lange nicht gewonnen!



 
Konzertierte Aktion Pflege: ver.di bekräftigt die Forderung nach Aufwertung und Entlastung der Pflege
 
Konzertierte Aktion Pflege: ver.di bekräftigt die Forderung nach Aufwertung und Entlastung der Pflege
04.06.2019

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bekräftigt anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege der Bundesregierung ihre Forderung nach Aufwertung und Entlastung der Pflege. „Die Beschäftigten müssen sich darauf verlassen können, dass sich ihre Situation Zug um Zug bessert. Die professionell Pflegenden werden die Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege daran messen, was in ihrem Arbeitsalltag ankommt. Vor allem in der Altenpflege müssen die Entgelte für diese verantwortungsvolle und oft auch anstrengende Arbeit deutlich angehoben werden. Und es muss Schluss sein mit der ständigen Überlastung durch zu wenig Personal“, sagte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. „Es war richtig, alle Verantwortlichen in der Konzertierten Aktion zusammen zu holen, am Ende sind die getroffenen Ergebnisse aber Kompromisse. Und angesichts der kritischen Lage hätte ich den Beschäftigten entschlossenere Maßnahmen gewünscht.“ Warum die Arbeitgeber im Mangelberuf Pflege zum Beispiel künftig nicht gänzlich auf sachgrundlose Befristungen verzichten wollten, sei nicht nachzuvollziehen.

Äußerst positiv sei, dass es mittlerweile eine breite Allianz gebe, die die Forderung nach bedarfsgerechten und bundeseinheitlichen Personalvorgaben unterstütze, so Bühler weiter. „Der Bundesgesundheitsminister ist gefordert, diese klare Botschaft aufzunehmen und entsprechende Gesetze für die Altenpflege und die Krankenhäuser auf den Weg zu bringen.“

Bühler: „Gut, dass in der Konzertierten Aktion mehrheitlich das Ziel eines Tarifvertrages unterstützt wird, der auf die gesamte Altenpflege erstreckt werden soll. Alle Akteure in der Altenpflege müssen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen attraktiv zu gestalten.“ Dies sei eine Voraussetzung, um Personal zu gewinnen, damit Pflegebedürftige sicher und qualifiziert versorgt werden. „Ich fordere die kommerziellen Pflegekonzerne auf, endlich ihren Widerstand gegen einen solchen bundesweit geltenden Tarifvertrag aufzugeben. Der Zug steht auf dem Gleis, wer ihn stoppen will, handelt verantwortungslos.“ Damit zwei wichtige Ziele - nämlich faire Löhne für die Beschäftigten und Schutz der Pflegebedürftigen vor finanzieller Überforderung - nicht gegeneinander ausgespielt werden können, sei der Gesetzgeber gefragt. Die Eigenanteile für die Pflegekosten müssten zunächst begrenzt und perspektivisch abgeschafft werden. Bühler: „In der Altenpflege kann man wie im Brennglas sehen, welch fatalen Folgen es hat, wenn ein wesentlicher Bereich der Daseinsvorsorge dem wirtschaftlichen Wettbewerb und Hedgefonds überlassen wird.“

Die Ergebnisse der Konzertierten Aktion zur Digitalisierung unterstreichen aus der Sicht von ver.di den pflegeentlastenden Aspekt. Die Digitalisierung kann einen Beitrag leisten, die Arbeitsbedingungen in der Pflege attraktiver zu gestalten. Bühler: „Um aus der Digitalisierung eine Erfolgsgeschichte zu machen, sind die Menschen zu beteiligen. Der Missbrauch von personenbezogenen Daten muss ausgeschlossen werden.“ Keinesfalls dürften die Daten zur Überwachung und Kontrolle der Beschäftigten genutzt werden.

In der „Ausbildungsoffensive Pflege“ der Konzertierten Aktion sieht ver.di ein wichtiges Signal, um mehr Menschen für die Pflegeberufe zu begeistern. Bühler: „Entscheidend ist jedoch, dass Auszubildende nicht nur gewonnen, sondern durch attraktive Bedingungen und eine faire Bezahlung nach der Ausbildung auch im Beruf gehalten werden.“


 
Pflege: Sozialverband Deutschland warnt vor steigenden Kosten
 
Pflege: Sozialverband Deutschland warnt vor steigenden Kosten

„Die Ergebnisse bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Denn Absichtserklärungen allein reichen
nicht aus, um die Situation in der Pflege zu verbessern“, sagt SoVD-Präsident Adolf Bauer anlässlich
der heute von der Bundesregierung vorgelegten Ergebnisse der vor einem Jahr gestarteten
„Konzertierten Aktion Pflege“. „Insbesondere die Gretchenfrage der Finanzierung bleibt
unbeantwortet“, warnt der Verbandspräsident. Die Pflegekosten würden steigen. Grob fahrlässig sei
es, den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere finanzielle Lasten aufzubürden.

„Pflege ist bereits heute ein handfestes Armutsrisiko“, betont Adolf Bauer. Ziel müsse es sein, die
solidarische Pflegeversicherung gerecht und zukunftsfest zu gestalten. „Wir fordern eine
Pflegevollversicherung, die über eine Bürgerversicherung finanziert wird“, sagt Bauer.

Der SoVD ist eine der maßgeblichen Organisationen für die Wahrnehmung der Interessen
pflegebedürftiger und behinderter Menschen und vertritt die sozialpolitischen Interessen der gesetzlich
Rentenversicherten, der gesetzlich Krankenversicherten und der pflegebedürftigen und behinderten
Menschen. Über 580.000 Mitglieder sind bundesweit im SoVD organisiert. Der Verband wurde 1917
als Kriegsopferverband gegr


 
Caritas: Mitarbeitende in der Pflege und Einrichtungen ermutigen und motivieren
 
Die Mitarbeitenden in der Pflege und die Pflegeeinrichtungen müssen gestärkt und dürfen nicht überfordert werden“, betont Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich der heute veröffentlichten verbindlichen Ziele der Konzertierten Aktion Pflege (KAP).


Dringend notwendig sei, die Arbeitsverdichtung im Arbeitsalltag zu reduzieren, die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften zu verbessern und die Ausbildung in der Pflege zu stärken. Auch sei eine bundesweite Refinanzierung tariflich vereinbarter Vergütungen unerlässlich. „Wenn aber die Maßnahmen zur Verbesserung wie im geplanten Tempo realisiert werden, könnten fehlende personelle Kapazitäten die Ziele der KAP faktisch konterkarieren“, so Neher.
Kaum noch personelle Reserven

Denn in den vergangenen Jahren mussten die Einrichtungen und die Mitarbeitenden bereits viele Reformen umsetzen. Aktuell sind die Einrichtungen und Mitarbeitenden mit allen Kräften beschäftigt, sich auf die neue Pflegeausbildung vorzubereiten und insbesondere im vollstationären Bereich das Indikatoren-gestützte Qualitätsprüfverfahren einzuführen. Bedingt durch den Fachkräftemangel haben die Einrichtungen so kaum noch personelle Reserven für Projektmanagement und Umsetzung.
Einrichtungen brauchen Zeit

„Die Ziele der Konzertierten Aktion Pflege sollten in der Praxis keine Abwehrreaktionen bei den Pflegeinrichtungen und insbesondere bei den Pflegekräften hervorrufen. Die Einrichtungen brauchen Zeit, um die Maßnahmen entsprechend realisieren zu können“, betont Neher. Für eine Stärkung und Unterstützung der Pflege-Mitarbeitenden in den Einrichtungen braucht es eine Roadmap und ein Monitoring. Zudem muss eine Refinanzierung der Personalkosten sichergestellt sein und der zusätzliche Aufwand beim Sammeln von Daten in den Pflegesatz- und Vergütungsverhandlungen berücksichtigt werden. Besonders in den Blick genommen werden müssen die Entbürokratisierung und die Beschleunigung des Antrags- und Nachweisverfahrens. Hier sind innovative Ansätze gefordert. Nur so sind die Pflege-Mitarbeitenden in den Einrichtungen zu ermutigen und es bleibt hinreichend Zeit für die Pflegebedürftigen.



 
AWO begrüßt Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege
 
02.06.2019 | Pressemitteilung
AWO begrüßt Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege

Morgen werden in Berlin die Ergebnisse der vor knapp einem Jahr ins Leben gerufenen „Konzertierten Aktion Pflege“ (KAP) vorgestellt. Unter den Vorschlägen: höhere Mindestlöhne, bessere Gehälter für Pflegekräfte, ein allgemeinverbindlicher Tarifvertrag.

Dazu erklärt Wolfgang Stadler, Vorstandsvorsitzender des AWO Bundesverbandes:

„Nach sechs Jahren langer Arbeit und intensiver Diskussionen im Bündnis für fairen Wettbewerb in der Pflege sind diese Vorschläge bahnbrechend für die Branche. Es ist gelungen, die unterschiedlichen Interessen und arbeitsrechtlichen Grundlagen der gemeinnützigen Anbieter gemeinsam mit ver.di zu bündeln und damit unserer Forderung nach angemessener Bezahlung in der Altenpflege Nachdruck zu verleihen. Endlich!

Die AWO arbeitet seit Jahren auf einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Pflege hin. Die Wertschätzung für die Pflegekräfte in der Altenhilfe drückt sich insbesondere durch eine angemessene Gehaltsstruktur aus. Wir sind deshalb insgesamt zufrieden mit den Ergebnissen.

Der Widerstand der privaten Arbeitgeberverbände ist nachzuvollziehen. Der Altenpflegemarkt ist im Wachstum begriffen, verfügt mit der Pflegeversicherung über eine gesetzlich geregelte Refinanzierung und bietet privaten Investoren eine lukrative Rendite – allerdings auf Kosten der Mitarbeitenden und der zu pflegenden Menschen. Durch allgemeinverbindliche tarifliche Regelungen gelingt es ein Stück, die Altenpflege, eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe, wieder mehr als Bestandteil der Daseinsvorsorge in Deutschland zu gestalten.



 
wir pflegen: Vereinbarkeit von Pflege und Beruf!“
 
wir pflegen: Vereinbarkeit von Pflege und Beruf!“ Forderungen und Lösungen pflegender Angehöriger

Wieso? Weshalb? Warum?

Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist von großer Bedeutung. 94 Prozent der Erwerbstätigen wollen im Falle einer Pflegesituation im Familienkreis berufstätig bleiben (ZQP, 2016). Aktuell sind viele Arbeitgeber*innen jedoch nicht darauf eingestellt und auch die sozialrechtliche Unterstützung ist gering. So sind die Pflegezeit und Familienpflegezeit für viele Betroffene unattraktiv. Berufstätige mit Pflegeverantwortung können ein zinsloses Darlehen aufnehmen, müssen dieses aber nach der Pflege wieder zurückzahlen. Hier gilt also das Prinzip „Vereinbarkeit gegen Verschuldung“. Eine Lohnersatzleistung wie das Elterngeld, gibt es für pflegende Angehörige bisher nicht. Dies sind nur einige der vielen Schwachstellen im jetzigen System. Es braucht also einen Neustart in der Vereinbarkeitspolitik und mehr Arbeitgeber*innen, die pflegende Angehörige als wichtige Gruppe ihrer Belegschaft erkennen. Der Verein wir pflegen e.V. hat über Jahre hinweg Überlegungen angestellt und Diskussionen zum Thema geführt. In unserem Positionspapier finden Sie nun die Ergebnisse!

Das vollständige Positionspapier finden Sie unter folgendem Link: : https://www.wir-pflegen.net/projekte/vereinbarkeit-von-pflege-und-beruf/




 
Konzertierte Aktion Pflege: Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt Verbesserungen, warnt aber vor Mehrbelastungen der Familien
 
04.06.2019
Konzertierte Aktion Pflege: Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt Verbesserungen, warnt aber vor Mehrbelastungen der Familien

Berlin, 4. Juni 2019. Mit der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) wollen die Bundesministerien für Gesundheit, Arbeit und Soziales sowie Familie gemeinsam dem Notstand in der Pflege begegnen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) begrüßt diese dringend notwendigen Anstrengungen, sie weist aber gleichzeitig darauf hin, dass die Kosten der geplanten Maßnahmen nicht von den Betroffenen und ihren Familien alleine getragen werden können.

„In der Beratung am Alzheimer-Telefon erfahren wir täglich, wie schwer es für die Familien inzwischen geworden ist, für einen demenzerkrankten Angehörigen einen Platz in einer Tages- oder Kurzzeitpflege oder in einem Pflegeheim zu finden“, sagt Sabine Jansen, Geschäftsführerin der DAlzG. „Das gilt noch verstärkt für Betroffene, die anstrengende Verhaltensweisen zeigen. Oft sind die pflegenden Angehörigen dadurch bis über ihre Grenzen hinaus belastet. Daher begrüßen wir jede Initiative der Bundesregierung, die Situation zu verbessern, indem der Pflegeberuf attraktiver gemacht wird. Gleichzeitig darf eine bessere Entlohnung in der Pflege aber nicht zulasten der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen gehen. Die Eigenanteile für die Pflegekosten müssen sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Pflege gedeckelt werden, um das Armutsrisiko durch Pflegebedürftigkeit nicht immer weiter zu steigern. Hier ist eine solidarische Finanzierung im Rahmen der Fürsorgepflicht des Staates dringend erforderlich!“

Bisher übernimmt die Pflegeversicherung je nach Pflegegrad einen festgelegten Beitrag für die Pflegekosten. Pflegekosten, die darüber hinausgehen, müssen ebenso wie die Kosten für Wohnraum und Verpflegung von den Betroffenen selbst bezahlt werden. Erhöhte Lohnkosten für die Mitarbeitenden werden von den Pflegeanbietern direkt an die Pflegebedürftigen weitergegeben. Eine bessere Entlohnung für die Pflegeberufe ist eine zentrale Strategie der KAP, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Daneben sind die verstärkte Anwerbung von


 
DBfK startet neue Online-Umfrage „Teilzeitarbeit in der Pflege“
 
DBfK startet neue Online-Umfrage „Teilzeitarbeit in der Pflege“
Berlin, 03.06.2019

Seit 1. Juni ist sie aufzurufen unter www.surveymonkey.de/r/DBfK-Teilzeit-2019, die neue Umfrage des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) zu „Teilzeitarbeit in der Pflege“. Zum Mitmachen laden wir alle Pflegefachpersonen ein, die in der direkten Pflege tätig sind und entweder in regulärer Teilzeit oder mit einem „Arbeit-auf-Abruf-Vertragsmodell“ arbeiten. Solche Arbeitszeitmodelle stammen aus der Industrie, kommen aber inzwischen auch in der Pflege vor. Bekannte Modelle sind "KAPOVAZ" (steht für Kapazitätsorientierte variable Arbeitszeit) oder die "Bandbreitenregelung". Wir wollen erfahren, welches Potenzial die hohe Teilzeitquote von mehr als 50% in den Pflegeberufen hat und inwieweit sie Ansätze zur Linderung des Fachkräftemangels bieten kann.

Seit 1. Januar gilt das Pflegepersonalstärkungsgesetz PpSG als ‚Sofortprogramm Pflege‘. In stationären Pflegeeinrichtungen können 13.000 Pflegefachpersonen neu eingestellt werden, im Krankenhaus wird jede zusätzliche oder aufgestockte Stelle für Pflegepersonal finanziert. „Wir greifen damit der Pflege unmittelbar und spürbar unter die Arme“, hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärt.

Von den Einrichtungsträgern kam sofort der Hinweis, dass man ja gerne einstellen würde, wenn es verfügbare Pflegefachpersonen gäbe. Ist damit das Ziel des Gesetzes, die Pflegekapazität deutlich aufzustocken, schon im Ansatz gescheitert?

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN)
und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR).
Als schnell verfügbare Ressource zur Personalaufstockung werden immer wieder die Mitarbeiter/innen in Teilzeit genannt. Lassen sie sich motivieren, Arbeitszeit aufzustocken? Ist das vom Arbeitgeber überhaupt gewünscht? Und sind Fachkräfte, die dem Beruf schon halbwegs den Rücken gekehrt haben, zur Rückkehr zu bewegen? Welche Anforderungen stellen Teilzeitkräfte an ihre Arbeitgeber, bevor sie eine Ausweitung ihrer Stundenzahl überhaupt in Betracht ziehen?

Diese Fragen haben hohe Relevanz, denn andere Lösungen zur Linderung des Pflegefachpersonenmangels wie z.B. die Einrichtung zusätzlicher Ausbildungsplätze erfordern Zeit; die Hoffnung auf zahlreiche geeignete Bewerber durch
Anwerbung aus Drittstaaten hat sich bisher auch nicht erfüllen lassen. Und der Pflegepersonalmangel ist ein weltweites Problem, andere Länder innerhalb Europas werben mit deutlich besseren Arbeitsbedingungen.

In der vollständig anonymisierten Online-Umfrage soll es um solche Aspekte gehen. Wir hoffen auf rege Beteiligung und erwarten interessante Ergebnisse. Die Umfrage wird bis zum 31. Juli offen sein – unter www.surveymonkey.de/r/DBfK-Teilzeit-2019.



 
Pflegefinanzierung: Paritätischer fordert Gesamtkonzept gegen Pflegenotstand
 
08.05.2019
Pflegefinanzierung: Paritätischer fordert Gesamtkonzept gegen Pflegenotstand
Pressemeldung vom 08.05.2019
Von: Gwendolyn Stilling
Anlässlich der heutigen Anhörung im Gesundheits-Ausschuss des Deutschen Bundestages zur Neuregelung der Pflegefinanzierung kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband die bisherigen Pflegereformen als Stückwerk. Was fehlt, sei ein Gesamtkonzept zur Behebung des Pflegenotstands und ein Plan zur nachhaltigen Finanzierung. Der Paritätische fordert die Einführung einer einheitlichen solidarischen Bürgerversicherung für alle und spricht sich für eine Deckelung des Eigenanteils bei den Kosten für die Betroffenen aus. Zudem sollen insbesondere pflegende Angehörige deutlich stärker entlastet und auch finanziell besser abgesichert werden.
„Der Pflegenotstand ist inzwischen zur Dauerkrise geworden, unter der alle Beteiligten leiden: die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen sowie die Pflegekräfte. Was es braucht, ist endlich ein beherztes Gesamtkonzept“, so Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbands. Gute Pflege brauche viele Hände und mehr Zeit und das koste auch mehr Geld, das im System bisher fehlt. Die Frage der Pflegefinanzierung gehöre daher zwingend auf die Agenda. „Sichergestellt werden muss vor allem, dass es am Ende nicht die Pflegebedürftigen sind, die durch zusätzliche Kosten noch stärker belastet werden“, so Rosenbrock. Bereits jetzt seien rund 40 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen von Sozialhilfe abhängig, weil sie die Pflegekosten nicht aufbringen können. Der Verband fordert daher, den Eigenanteil bei den Pflegekosten für die Betroffenen kurzfristig auf 15 Prozent zu deckeln. Perspektivisch brauche es den Ausbau der Pflegeversicherung zu einer solidarischen Bürgerversicherung sowie die komplette Übernahme der Investitionskosten durch die Länder.
Der Verband weist darauf hin, dass notwendige Verbesserungen in der Pflege mit zusätzlichen Kosten von bis zu zehn Milliarden Euro pro Jahr verbunden sind. Mittelfristig seien 100.000 zusätzliche Pflegekräfte erforderlich. Die Einführung einer einheitlichen Bürgerversicherung für alle, die alle Einkommensarten berücksichtigt, sei daher nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Vernunft. „Die Finanzierung der Pflege muss auf ein sicheres Fundament gestellt werden. Pflegebedürftigkeit ist ein individuelles Schicksal, die Sicherstellung einer menschenwürdigen Pflege aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wer mehr zahlen kann, sollte das auch tun", so Rolf Rosenbrock.


 
 
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Er besteht aus folgenden Mitgliedern:

Vorsitzender
Präsident Pfarrer Ulrich Lilie

stellvertretende Vorsitzende
Präsidentin Dr. h. c. Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel

Dr. Jörg Kruttschnitt
Maria Loheide